Caryophyllenacetat ist ein warmes, trockenes, elegantes Holzmolekül mit sanfter Würze, subtiler Fruchtigkeit und einer runden, reifen Wärme, die den Kompositionen Tiefe und Ausgewogenheit verleiht.

 

Duftprofil – Caryophyllen-Acetat

Erster Eindruck (oben)

Caryophyllenacetat eröffnet mit einem weichen, trockenen Holzton, der sofort warm und einladend wirkt. Anders als das schärfere β-Caryophyllen hat dieser Ester keinen pfeffrigen Biss, sondern einen viel runderen, mild-würzigen Auftakt.

Sie riechen:

• eine leichte, elegante Schärfe (denken Sie an weißen Pfeffer, aber weicher)
• eine trockene, fast staubige holzige Note
• eine sehr subtile fruchtige Facette, als ob ein Hauch von Pfirsich oder getrockneter Aprikose durch sie hindurchschwebt

Es ist ein Molekül, das sofort ein angenehmes, warmes Gefühl vermittelt.

 

Herz (Zwischennoten)

Im Herzen entwickelt sich Caryophyllenacetat zu einem vollen, warmen, holzigen Akkord mit einer raffinierten Würzigkeit. Die fruchtige Nuance bleibt präsent, wird aber subtiler und mit dem Holz integriert.

Die Herzphase ist:

• trocken holzig, aber nie scharf
• erdig, mit einer weichen, humusartigen Wärme
• würzig, aber auf eine elegante, runde Art
• leicht balsamisch, als ob er einen Hauch von Harz oder Bernstein enthält

Im Herzen zeigt Caryophyllenacetat seine Rolle als „Rundmacher“: Es weicht harte Kanten auf und gibt dem Ganzen Struktur.

 

Basis (Drydown)

An der Basis wird das Molekül tiefer, wärmer und „geerdeter“. Die Schärfe lässt nach und weicht einer cremigen, trockenen Holzwärme.

Der Drydown ist:

• warmes Holz, fast wie Sandelholz, aber trockener
• Subtiler Bernstein ohne süß zu sein
• leicht rauchig, aber sehr raffiniert
• stabil und weich, mit leichtem Fixiereffekt

Er bleibt lange Zeit präsent, aber nie dominant. Es ist eine unterstützende Basisnote, die andere Materialien glänzen lässt.

 

Wie es sich in Parfüms verhält

• Scharfe Gewürze (Pfeffer, Nelken, Muskatnuss) aufweichen
• Verleiht holzigen Akkorden (Zedernholz, Sandelholz, Vetiver) Körper
• Verankert blumige Noten (Rose, Ylang, Jasmin)
• Verleiht Zitrusfrüchten (Bergamotte, Grapefruit) Wärme
• Wirkt als Lichtfixierer
• Füllt Lücken in Holz- und Bernsteinkompositionen
• Sie ist freundlich: nie dominant, nie schreiend
• Es macht Parfums reifer und eleganter
• Es ist eine Brücke zwischen Holz, Gewürzen, Amber und Floralien
• Es verleiht dem Parfüm eine Textur und Wärme ohne Süße
• Ideal für Amber-, Oriental-, Holz-, Fougère- und Unisex-Parfüms

 

Lustige Fakten

• Es kommt auch in Nelken, Basilikum, Zimt UND Cannabis vor, riecht aber überhaupt nicht nach Gras.
• Parfümeure nennen es manchmal „das Holz des Gentleman“, weil es so weich und höflich riecht.
• In alten Parfümeriebüchern wird er als „Kitt für Holzakkorde“ beschrieben, weil er auf subtile Weise Lücken in einer Komposition füllt.